1. Geschichte der Osteopathie
1.1 Osteopathische Ärzte in den USA
1892 begründete der amerikanische Arzt Dr. A. T. Still die Osteopathische Medizin. Der Begriff stammt von den beiden griechischen Wörtern Osteon = der Knochen und Pathos = die Krankheit. Dr. Still fand heraus, dass funktionelle Störungen der Wirbelsäule Gesundheitsstörungen im ganzen Körper auslösen können. Dr. Still entwickelte schließlich ein Medizinsystem, mit dem Funktionsstörungen im gesamten Körper behandelt werden können. Im selben Jahr gründete Still das erste osteopathische College. In den USA ist seit ca. 1960 das Studium der Osteopathie eine vollständige akademische Ausbildung, die dem Medizinstudium gleichgestellt ist. Derzeit gibt es in den USA 32 osteopathische Universitäten mit staatlich anerkanntem Abschluss.
1.2 Osteopathen in Deutschland
In Deutschland hat sich die Osteopathie erst seit etwa 1980 verbreitet. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Privatschulen, die Osteopathen ausbilden. Diese Ausbildung ist jedoch nicht mit dem Vollstudium der osteopathischen Ärzte in den USA vergleichbar. In Deutschland gibt es bis heute kein anerkanntes Berufsbild Osteopath und es besteht keine staatlich geregelte Ausbildung. Deutsche Osteopathen sind in der Regel Heilpraktiker oder Ärzte. Da Osteopathie zur Heilkunde gehört, dürfen nur Ärzte oder Heilpraktiker Osteopathie ausüben. Die Ausbildung bei den Heilpraktikern ist nicht geregelt. Als Patient können sie somit auf einen Osteopathen treffen, der gerade mal 3 Wochenendkurse absolviert hat oder einen Physiotherapeuten mit 1350 Stunden Weiterbildung in einem Diplom in Osteopathie. Beide sind als Heilpraktiker tätig. Es gibt bei Heilpraktikern keinerlei Qualitätssicherung.